Ein Tag, der 10 Tage wert ist, und nach dem Sie nicht mehr nach Hause möchten.
Vormittags besichtigen wir die Altstadt von Florenz und ihre kunsthistorischen Charakteristika, welche aus der Lebensader der Toskana eine Hauptstadt formten. (Link zur Halbtagesrunde).
Nun können wir vieles tun. Ein paar Ideen: Wir können zum Beispiel den Arno überqueren und den Stadtbezirk Oltrarno mit all seinen typischen Läden der Handwerken besichtigen. Oder begeben uns in Ognissanti den Stadtteil, in dem der große Maler Sandro Botticelli gelebt hat.
Und so umschließen wir die Schätze der Stadt, indem wir sie uns erlaufen, sehen, fassen und spüren. Ein Fest der Sinne. Der Freude.
Oltrarno
Ein paar Ideen: Wir können zum Beispiel den Arno überqueren und den Stadtbezirk Oltrarno mit all seinen typischen Läden der Artesania besichtigen – Läden (die sich eher als Kunsthandwerksstätten übersetzen ließen. Von diesen Werkstätten und ihren Verkaufsläden haben Sie bestimmt schon viel gehör: Hier werden Bilderrahmen, Kleider, herrliche Hüte, reichverzierter Schmuck und Ornamente, aus Kunststoff, Accessoires für Haus und Wohnung und die Küche und vieles andere mehr gefertigt. Heute stark frequentiert, vergessen wir fast, daß es diesem Teil von Florenz früher einmal an Glanz und Glamour mangelte. Es war eher das einfache Volk, was hier lebte und seinem Tagwerk nachging. Doch seitdem sich vor geraumer Zeit immer mehr junge Künstler, Kreative und Stilbildende Handwerker hier niedergelassen haben, änderte sich nach und nach die Atmosphäre im Oltrarno. So erleben wir heute überall den Duft schöner und mit meisterlichem Geschick gefertigter Dinge in diesem besonderen Viertel von Florenz.
Dann, sobald wir zur Piazza Santo Spirito kommen, bringe ich Sie dort in die gleichnamige Kirche, in welcher Sie ein ganz besonderes Holzkreuz bewundern können: Denn vermutlich handelt es sich dabei um eines der ersten Werke Michelangelos. Sie merken schon, in Florenz können Sie nicht drei Meter gerade aus laufen, (eher weniger) ohne in eine kulturelle oder historische Besonderheit zu stolpern. Das verblüfft uns Florentiner auch immer wieder…Nun, die Piazza Santo Spirito ist schon alleine deshalb so einmalig, weil dieser Platz nicht nur wunderschön gestaltet, sondern immer noch DER Treffpunkt von Florentinern und Touristen ist. Die Plätze in Florenz, immer wieder die Oasen in der Tageshektik, die Raum und Zeit für Plausch und Stärkung geben.
Nicht zu lange ausruhen, denn von der Piazza Santo Spirito geht es zur Brancacci-Kapelle, eine Art Akademie für neue Kunstströmungen während der Frührenaissance, in welcher namhafte Meister wie Masaccio, Masolino und Filippino Lippi wirkten und werkten.
Ebenfalls ausgehend von der Piazza Santo Spirito, allerdings in die gegengesetzte Richtung, gelangen wir zum Palazzo Pitti: Dieser war einst als eine großherzogliche Residenz angelegt und bildet heute den Sitz wichtiger Museen wie die Galleria Palatina oder die Galleria d’Arte Moderna. Zuviel der Kunst? Dann ab ins Grüne: Hinter dem Palazzo, ohne den Arno zu überqueren, beginnen sich die Boboli-Gärten zu erstrecken.
Ognissanti
Oder, anderer Vorschlag, wir bleiben weiter auf dieser Seite des Arno Ufers und begeben uns in den Stadtteil, in dem der große Maler Sandro Botticelli gelebt und gearbeitet hat. In jener Straße, in welcher sich seine Werkstatt befand, gibt es heute eine andere. Florentiner Künstler malen, kopieren und restaurieren unter Verwendung von Materialien und Techniken der Vergangenheit nun schon seit drei Generationen berühmte Gemälde. Sozusagen echte Reproduktionen wahrer Kunstwerke. Auch wenn wir bislang nicht hundertprozentig wissen, ob das hier wirklich Botticellis Werkstatt war, gefällt uns zumindest die Idee daran – und auf jeden Fall, das werden Sie zu goutieren wissen, handelt es sich hierbei um eine echte Florentiner Malerwerkstatt.
Alternativ dazu können wir uns direkt zur Kirche Ognissanti (dt. = Allerheiligen) begeben, wo der Spaziergänger gewöhnlich nur vereinzelt ein paar Touristen antrifft. Hier in der Ognissanti existiert eine, nur wenigen bekannt, besondere Tradition: Man hinterlässt am Grab von Sandro Botticelli etwas Persönliches; ein Gebet, einen Gedanken, eine Danksagung. Wenn Sie möchten, können Sie an diesem Ort etwas schreiben…oder von zu Hause einen Zettel mitnehmen und ihn einfach hier lassen. Wie auch immer Sie sich einbringen werden, es wird bestimmt ein emotionsreicher Augenblick.
Doch Botticelli bleibt, wie kann es auch anders in Florenz sein, nicht der einzige große Künstler hier: Wenn Sie Ognissanti besichtigen, können Sie auch ein herrliches Kreuz von Giotto und dazu ein Fresco von Ghirlandaio bewundern. Es bleibt immer spannend.
Tipp vom Stadtführer
In unmittelbarer Nähe der eben besuchten Kirche, genau auf der anderen Seite der Straße, zeige ich Ihnen die Casa Galleria Vichi des Architekten Giovanni Michelazzi. Die Fassade des Gebäudes ist mit Kunststein und Schmiedeeisen dekoriert. Dieses kunstvolle Design macht aus dem Bauwerk ein herausragendes Beispiel des Florentiner Liberty-Stils.





